So lange wie es Spielautomaten gibt, versuchen Spieler sie mit illegalen Mitteln zu manipulieren. Die Manipulation von Spielautomaten wurde 2017 zu einem heiklen Thema, als ein Team russischer Ingenieure dabei erfasst wurde, eine hochtechnologische Methode zur Erzielung unrechtmäßiger Gewinne eingesetzt zu haben. Aber Spieler haben auch die simpelsten Spielautomaten Manipulationsmethoden eingesetzt: eine an einer Schnur befestigte Münze, die wieder aus dem Automaten gezogen wurde, nachdem der Münzzählmechanismus ausgelöst wurde.
Die hier aufgeführten Methoden wurden in echten verwendet. Die Manipulation von Online Spielautomaten setzt Insider-Informationen über die Programmierung von Pseudo-Zufallszahlengeneratoren voraus -- Manipulation von Online Spielautomaten müssten den Algorithmus knacken und vorhersagen können, wann Gewinnzahlen generiert werden.
Alle Manipulationen an Spielautomaten auf der folgenden Liste sind illegal, und die meisten funktionieren auch nicht mehr, da die Spielautomaten entsprechend weiter entwickelt wurden. Manipulationsversuche werden von den Behörden sehr ernst genommen, und diejenigen, die beim Versuch gefasst werden, bekommen meist lange Gefängnisstrafen.
SPIELAUTOMATEN MANIPULATION
MANIPULATION NR. 1: MÜNZE AN EINER SCHNUR
Das ist die denkbar einfachste Methode. Betrüger würden eine Schnur an einer Münze befestigen und die Münze in den Münzschlitz werfen. Nachdem die Münze den Münzzählmechanismus ausgelöst und Guthaben registriert hatte, zogen Betrüger die Münze wieder heraus und benutzten sie erneut.
In ihrem 1988 erschienenen Buch „Slot Machine Mania“ erzählen Dwight und Louise Crevelt, wie sie an einem Automaten Video Poker spielen, der verstopft war. Als ein Spielautomatentechniker ihn reparierte, fand er eine Münze mit einem kleinen Loch, durch das eine Nylonschnur gesteckt war.
Der vorherige Spieler hatte die Münze für diesen Schnurtrick benutzt und ging, als er seine Münze verlor.
Diese und die nächsten Methoden basieren auf Spielautomaten, die Münzen als Wetteinsätze akzeptieren und/oder in Münzen auszahlen. Das macht diese Tricks für neuere Spielautomaten Modelle unmöglich, da diese Modelle keine Münzschlitze mehr haben.
Allerdings gibt es die älteren Spielautomaten weiterhin an einigen Orten, daher ist diese Manipulationstechnik nicht vollständig verschwunden.
MANIPULATION NR. 2: ROHLINGE UND FREMDMÜNZEN
In den 1980er-Jahren verkaufte ein Eisenwarenhersteller aus Nevada eine Reihe von Unterlegscheiben, die zufällig die gleiche Größe und das gleiche Gewicht hatten wie US-Münzen. Manipulation an Spielautomaten wurden in vollem Umfang ausgeübt, und diese Nicht-Münzen wurden in Spielautomaten im ganzen Bundesstaat gefunden.
Münzen aus anderen Ländern wurden manchmal auch an Spielautomaten verwendet, die einen kleineren Wert hatten. Mexikanische Ein-Peso-Münzen, die 1985 herausgegeben wurden, waren nur etwa einen halben amerikanischen Cent wert, wurden aber als Vierteldollar - 25-Cent-Münzen - in einigen Spielautomaten und Verkaufsautomaten in den USA akzeptiert.
Es wurde festgestellt, dass andere Münzen aus anderen Ländern zu anderen Zeiten anstelle der vorgesehenen Einsatzeinheiten funktionierten. Wenn es Möglichkeiten gab, um vollwertige Auszahlungen mit preiswerteren Rohlinge oder ausländischen Münzen zu erzielen, nutzten Betrüger diesen Vorteil an den Spielautomaten.
In modernen Spielautomaten, die keine Münzen mehr akzeptieren, wird häufiger versucht mit gefälschten Geldscheinen den gleichen Effekt zu erzielen. Die Anbieter sind sich der Manipulationstechniken bewusst und arbeiten ständig mit an neuen Sicherheitsmaßnahmen, um in Zukunft Betrug zu verhindern. So gibt es zum Beispiel Maschinen, die die Geldscheine scannen und damit sicherstellen, dass es sich um ein gesetzliches Zahlungsmittel handelt, bevor das Guthaben gutgeschrieben wird.
MANIPULATION NR. 3: LÖFFELN
In den Tagen vor der Auszahlung durch den Ticketdrucker und noch bevor es Münzsammler gab, die aus einem Pool von Münzen bezahlten, wurden in den Spielautomaten Münzröhren verwendet, um Münzen für Auszahlungen darin zu stapeln.
Gleitschienen unter den Rohren öffneten die Röhren und ließen die Münzen herausfallen oder verschlossen das Rohr und versperrten somit den Weg für die Münzen. Betrüger benutzten ein löffelförmiges Werkzeug, um die Gleitschiene offen zu halten. Dann, anstatt das Rohr nur die vorgesehene Anzahl von Münzen fallen zu lassen, ließ es alle enthaltenen Münzen herausfallen.
MANIPULATION NR. 4: MIT DEM BEUTEL IN DER HAND
Dies war keine Methode für Spieler, sondern für Mitarbeiter. Sie versuchten, ihren eigenen illegalen Spielautomaten-Trick zu entwickeln, zumindest bis sie erwischt, gefeuert und verhaftet wurden.
Maschinen, die Münzen verwenden, müssen gefüllt werden, und dafür werden Unmengen an Münzen benötigt.
Beim Entleeren des Beutels in einen Münzsammler hielten die Mitarbeiter einige Münzen in einer Ecke des Beutels mit ihrer Hand fest. Der Münzsammler hatte ein paar Münzen weniger, und der Mitarbeiter war um ein paar Münzen reicher.
Wiederhole dies mit einigen Automaten pro Tag, und es war eine Versuchung, der ein paar unehrliche Mitarbeiter nicht widerstehen konnten.
MANIPULATION NR. 5: MAGNETFELD
Die heutigen Spielautomaten sind vor äußeren Einflüssen durch Magnetismus geschützt, aber die Spielautomaten der 1960er und 1970er-Jahre waren dafür anfällig.
Bei einigen Spielautomaten konnte ein starker Magnet an der Außenseite die Spielautomaten Walzen freischweben lassen, und sie hielten nicht dort an, wo es vorgesehen war. Wenn die Walzen eine Gewinnkombination erreicht haben, würden die Betrüger den Magneten entfernen und die durch die Walzensymbole angezeigte Auszahlung einfordern.
Heute sind nicht nur die Spielautomaten abgeschirmt, sondern auch die Auszahlungen der Spielautomaten werden nicht mehr durch das bestimmt, was Sie auf den Walzen sehen. Sie werden durch den Zufallszahlengenerator (RNG) bestimmt.
Wenn eine Jackpot-Kombination auf den Walzen angezeigt wird und Sie nicht bezahlt wurden, können Sie einen Mitarbeiter um Überprüfung bitten. Der Mitarbeiter kann dann die RNG Aufzeichnung überprüfen und sehen, wo der RNG aufgehört hat. Wenn der RNG keine Jackpot-Kombination zeigt, kann sich der Anbieter weigern, Sie zu bezahlen.
MANIPULATION NR. 6: IM INNEREN DES SPIELAUTOMATEN
In den 90er-Jahren wurden in Nevada Verhaftungen vorgenommen, nachdem versucht wurde, einen Big Bertha-Spielautomaten zu manipulieren - einen großen, breiten, mehr als einen Mann großen Spielautomaten, den man manchmal als Blickfang in großen Eingangshallen sieht.
Eine Menge versammelte sich, um das Geschehen aus nächster Nähe zu betrachten. Die Tür des Spielautomaten wurde teilweise geöffnet, und eine Frau kletterte in den Spielautomaten. Nachdem sie die Walzen in eine bestimmte Position manipuliert hatte, kam sie wieder heraus und die Tür des Spielautomaten wurde geschlossen.
Für die Gäste sah alles normal aus, aber die Sicherheitskräfte erwischten die Betrüger und hielten sie fest.
MANIPULATION NR. 7: DIE AFFENPFOTE (MONKEY PAW)
Als eines von mehreren von Tommy Glenn Carmichael entwickelten Manipulationswerkzeugen ermöglichte die "Affenpfote" (Monkey Paw) einem Betrüger, die Auszahlung des Spielautomaten Mechanismus auszulösen und Münzen zu sammeln, ohne welche zu setzen.
Carmichael war berüchtigt und erfand fast 40 Jahre lang Methoden, Spielautomaten zu manipulieren, bevor er schließlich im Gefängnis saß und von der Regierung zwei seiner Häuser beschlagnahmt wurden. Daraufhin wandte er sich der Gegenseite zu, um Betrüger zu stoppen, und arbeitete mit der Nevada Gaming Commission zusammen. Er entwickelte „The Protector“, das Manipulationsgeräte in Spielautomaten blockiert.
Die Affenpfote bestand aus einer Gitarrensaite, die an einem Metallstab befestigt war. Mit einem Mikroschalter und Belüftungsmechanismus wurde dann eine Auszahlung ausgelöst.
MANIPULATION NR. 8: DER LICHTSTAB
Eine weitere Erfindung von Carmichael war der Lichtstab, der verwendet wurde, nachdem die Hersteller von Spielautomaten begannen, Zufallszahlengeneratoren in vollelektronischen Spielautomaten einzusetzen.
Anstatt einen physischen Schalter auszulösen, wurde der Lichtstab so konzipiert, dass er einen elektronischen Sensor auslöste. Die Vorrichtung musste noch in den Auszahlungsschacht eingearbeitet werden, aber diesmal würde ein Licht den Sensor dazu bringen, eine Auszahlung auszulösen.
Carmichael war auch für das "Top-Bottom-Joint" verantwortlich, das noch vor der Affenpfote oder dem Lichtstab eingesetzt wurde. Die Oberseite war eine Metallstange, die an einem Ende gebogen war, und die Unterseite war ein langer Draht. Betrüger würden die Unterseite durch den Münzschacht laufen lassen und mit der Oberseite den Münzschlitz blockieren. Die Kombination würde den Auszahlungsmechanismus auslösen.
Die Blütezeit des Top-Bottom-Joints dauerte bis in die frühen 1980er Jahre, bevor neue Sicherheitsvorkehrungen in den Automaten Carmichael dazu animierten, die Affenpfote und den Lichtstab zu erfinden.
MANIPULATION NR. 9: ENTWICKELT FÜR BETRUG
Die Nevada Gaming Commission beschäftigte Ronald Dale Harris als Ingenieur, und er arbeitete an Überwachungs- und Prüfsystemen für elektronische Spielautomaten.
Durch seine Arbeit kannte er die Quellcodes von einigen Spielautomaten und nutzte sie zu seinem eigenen Vorteil. Harris wurde 1995 in New Jersey verhaftet, weil er seine Insider-Informationen von einem grundlegenden Computerprogramm der Spielautomaten zu seinem eigenen Vorteil verwendet hatte. Damit ermöglichte er sich einen 100.000€ Gewinn bei einem Keno-Spiel.
MANIPULATION NR. 10: KNACKEN DES RNG
Obwohl wir den Begriff „Zufallszahlengenerator“ verwenden, benutzen fast alle Spielautomaten, in Live- und Online-Spielen, einen „Pseudo-Zufallszahlengeneratoren“.
Sie beginnen mit einer Startnummer und verwenden dann einen Algorithmus zur Berechnung der Zahlen. Das Ergebnis kommt dem Zufall so nahe, dass die erwarteten Ergebnisse angesichts der Chancen des Spiels aufrechterhalten werden, und es ist kein Muster von außen erkennbar.
Das russische Spielautomaten-Manipulations-Team hatte Insider-Informationen und war bis zu ihrer Verhaftungen im Jahr 2017 erfolgreich. Glücksspiele wurden 2009 in fast ganz Russland verboten, und Tausende von Spielautomaten wurden verkauft.
Ein Team in St. Petersburg besorgte sich Aristokrat Mark VI Spielautomaten, demontierte sie und entwickelte die RNGs im Wesentlichen rückwärts, um den Algorithmus zu knacken.
Das Team hatte Komplizen an mehreren Orten, die diese älteren Spielautomaten führten, und bat sie darum, mit ihren Telefonen Videos von den Spielautomaten Drehungen aufzunehmen und nach St. Petersburg zu übertragen. Als das Team aus St. Petersburg genügend Informationen hatte – etwa zwei Dutzend Drehungen reichten bereits –, verwendeten sie den Algorithmus, um zu berechnen, wann eine große Gewinnerdrehung kommen würde.
Die Mitarbeiter erhielten dann eine Nachricht, um das Spiel zu beginnen. Das Telefon vibrierte und der Spieler drückte auf den Knopf. Eine Verzögerung von einer Viertelsekunde wurde in das Timing der Nachricht eingebaut, da vorherige Tests gezeigt hatten, dass es so lange dauern würde, bis der Spieler das Vibrieren spürt und den Knopf drückt.
Vier Mitarbeiter, die den Betrug in den US-Bundesstaaten Missouri und Illinois begingen, wurden wegen Verschwörung zur Begehung von Betrug verhaftet.
Hersteller von Spielautomaten sind bei der Entwicklung ihrer Spiele äußerst sicherheitsbewusst, trotzdem kann es schwierig sein, ein Team von klugen Ingenieuren zu stoppen.